Die anfängliche Skepsis und Scheu wandeln sich in Zuversicht und Vorfreude. Alle Akteure wachsen zu einer großen Gemeinschaft zusammen.
Die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen, mit teils seelischen, körperlichen und geistigen Einschränkungen, erleben und üben täglich für ihren großen Auftritt in der Manege. Eine Woche lang wird geprobt und das Erlernte gefestigt, um am Tag der Galavorstellung dies stolz zu präsentieren.
Für die Kinder und Jugendlichen ist es eine „spielerische“ Methode ihnen Dinge wie z. B. Disziplin, Rücksichtnahme, Konzentration, Selbstvertrauen, Teamgeist, Selbstbewusstsein sowie Mitgestaltung, Kreativität und Integration näher zu bringen und spürbar zu machen.
Jeden Besuch des Projektzirkus haben wir versucht zu kombinieren mit umliegenden Kooperationspartnern. Zum einen haben wir die Bewohner der Eingliederungshilfe sowie umliegende Kindertages- und Jugendhilfeeinrichtungen angefragt, verbunden mit dem Ziel der kooperativen Zusammenarbeit und dem integrativen Zusammensein der Akteure. Wir haben sowohl die Kindertageseinrichtung „Altmarkwichtel“ in Späningen, die Kindertageseinrichtung „Wichtelhausen“ in Kossebau sowie die jungen Menschen aus der Wohngruppe „Horizont“ in Stendal zu Gast gehabt. Da der Zirkus alle Jahre wieder sein Zelt auf dem Gelände des Forsthauses zu Priemern aufschlägt, boten wir den mitwirkenden Kooperationspartnern einen Fahrdienst an. Der Fahrdienst holte täglich am Morgen die Kinder zur Probe ab und brachte sie, nach einem gemeinsamen Mittagessen aus der Gutsküche in Priemern, wieder zurück in Ihre Einrichtungen.
Bisher haben wir das Zirkusprojekt immer in die Sommerferien gelegt, um zum einen allen Teilnehmenden die Chance zum Mitmachen zu ermöglichen und zum anderen das gute Wetter nutzen zu können. Der erste Tag beginnt meist mit einer Aufteilung aller Teilnehmenden in Gruppen. Jedes Kita-Kind erhält einen Gefährten von den mitwirkenden Jugendlichen. Das heißt, dass jedes Kita-Kind in seiner Gruppe von mitwirkenden Jugendlichen begleitet und mit beaufsichtigt wird. An den Tagen Montag bis Donnerstag findet im Vormittagsbereich die Probe der einzelnen Gruppen, verteilt auf dem Gelände oder im Zirkuszelt statt. Von Tag zu Tag ist eine Zunahme von gegenseitiger Verantwortung, Teamgeist und Unterstützung innerhalb der Gruppen sichtbar. Die anfängliche Skepsis und Scheu wandeln sich in Zuversicht und Vorfreude. Alle Akteure wachsen zu einer großen Gemeinschaft zusammen. Durch das tägliche gemeinsame Mittagessen haben alle jungen Menschen noch einmal die Zeit und den Raum sich über das Erlebte auszutauschen.
Der Höhepunkt ist die Galavorstellung am Freitag zu der Eltern, Großeltern, Freunde, Bekannte und Verwandte eingeladen werden und gespannt sein dürfen. Alle Gruppen fangen an sich umzuziehen und zu schminken, es werden einzelne Schritte noch einmal besprochen und geprobt. Die Spannung steigt sowie die Aufregung und dann hebt sich der Vorhang der Manege das erste Mal und die Show beginnt. Es ist jedes Mal für alle Beteiligten eine aufregende Zeit mit Höhen und Tiefen, welche immer mit schönen Momenten, neuen Freundschaften und bleibenden Erinnerungen endet. Den Abschluss findet dieses Projekt in einem gemeinsamen Grillabend, zu dem alle Gäste recht herzlich eingeladen sind. Dieser Raum dient dem Austausch sowie der Begegnung aller und ist immer ein schönes Ende des Projektes.